UNSLEBEN/Unterfranken
Gründung: 1856 – Fläche: 2380 qm
Der Friedhof der Unslebener Juden befindet sich eineinhalb Kilometer östlich des Dorfes auf einem schwer zugänglichen Berghang. Die ca. 240 Grabsteine sind in Reihen geordnet; die Mehrzahl der an den Steinen erst angebrachten Marmortafeln fehlen. Der Eingang ist ein zweiflügeliges Eisentor zwischen zwei Steinsäulen. Die restliche Einfriedung besteht aus Maschendraht. Rund um den Friedhof stehen sehr viele große Bäume und geben einen zusätzlichen Schutz. Die Unslebener Kehilla baute 1753 ihr erste Synagoge. Zu dieser Zeit, bis Mitte des 19. Jahrhunderts, wurden die Verstorbenen auf dem Kleinbardorfer Friedhof bestattet. Nach dem Bau der zweiten Synagoge im Jahre 1835 etablierte sich 1837 ein Wohltätigkeitsverein, der jungen Juden bei der Erlernung eines Berufes half. 1840 folgte die Gründung der jüdischen Volksschule und Ende 1856 die Einweihung eines eigenen Friedhofes. Die erste Lewajia war am 22. Februar 1857 von Clärle Engel s. A.. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts unterstand die Gemeinde dem Rabbinat in Kissingen. Im Jahre 1975 wurde auf dem Friedhof, rechts neben dem Eingang, ein Gedenkstein mit den Gesetzestafeln errichtet. Diese Tafeln, verziert mit zwei Kronen sowie den zehn Geboten in lateinischer Schrift, stammen noch aus der Unslebener Synagoge.