RÖDELSEE/Unterfranken

Gründung: 17. Jahrhundert – Fläche: 18830 qm

Der Beth Olam in Rödelsee ist ein ehemaliger Bezirksfriedhof, d.h. hier wurden Verstorbene aus verschiedenen Ortschafen beerdigt, so z.B. aus Großlangheim, Hüttenheim, Kitzingen, Marktbreit. Der Friedhof liegt, von einer Einfriedungsmauer geschützt, in freier Landschaft und gehört zu den größten jüdischen Begräbnisstätten in Bayern. Aufgeteilt in fünf Gräberfelder liegt links vom Eingang aus der jüngere Teil aus dem 19./20. Jahrhundert.

Die alten Mazzewot sind zum größten Teil aus gelbem Sandstein gefertigt und zeigen oft kunstvolle Verzierungen. Etliche Grabsteine weisen deutliche Zeichen von gewaltsamer Zerstörung auf. Der Gute Ort wurde während und nach der Nazizeit mehrmals geschändet. Das kleine Taharahäuschen wurde in der Nacht zum 10. November 1938 von den Nazischergen in Brand gesetzt. Im Jahr 1982 ließ der Landesverband der Israelitischen Kulturgemeinden in Bayern das Taharahaus renovieren und errichtete im Jahre 1983 einen neuen Gedenkstein (der vorherige wurde zerstört) mit folgendem Text: Den Toten zur Ehre und zum ewigen Gedenken an die jüdischen Bürger aus Rödelsee und Umgebung, die in den Verfolgungsjahren 1933-1945 grausam umgekommen sind. Uns Lebenden zur Mahnung den kommenden Geschlechtern zur eindringlichen Lehre. (……….)

Cohen-Grab aus dem Friedhof Rödelsee

Taharahaus Rödelsee