OBERWALDBEHRUNGEN/Unterfranken

Gründung: Erste Hälfte des 19. Jahrhunderts – Fläche: 2920 qm

Der auf einer Anhöhe, etwas außerhalb der Ortschaft in einem Wald gelegene Friedhof ist rundum mit einem Maschendrahtzaun eingefriedet. Die ca. 132 Mazzewot stehen in zwei Abteilungen, wobei sich der ältere Teil links vom Eingang befindet. Juden waren bereits Mitte des 18. Jahrhunderts im damals noch Waldbehrungen genannten Ort ansässig. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Synagoge errichtet, die im Jahre 1887 renoviert wurde.

Neben dem Guten Ort verfügte die Kehille seit 1837 auch über eine jüdische Schule. Bis 1842 mußten die Verstorbenen zur Bestattung nach Kleinbardorf gebracht werden. Danach benutzte man den zwischenzeitlich erworbenen eigenen Friedhof, wie auch – bis zum Jahr 1890 der in Neustädtles.

Zusammen mit den Gemeinden Willmars, Nordheim vor der Rhön und Oberelsbach, hatte die Gemeinde einen Lehrer für das Torastudium. Im Dezember 1934 beschloss der VBIG (Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden) – gegen den Willen der verbliebenen Juden – die Gemeinde aufzulösen. Die wenigen in Oberwaldbehrungen noch wohnenden Juden wurden der Gemeinde in Mellrichstadt angeschlossen. Der Toraschrein sowie Ritualien wurden in die dortige Synagoge übernommen, wo sie im Novemberpogrom 1938 zerstört wurden.

Friedhof Oberwaldbehrungen