MAßBACH/Unterfranken

Gründung: 1903 – Fläche: 387 qm

Der Friedhof befindet sich auf einer Anhöhe nordwestlich der Ortschaft in der Flurabteilung „Steinerloh“ und ist über einen unbefestigten Weg zu erreichen. Eine Steintreppe führt zu einer zweiflügeligen, mit Holzlatten versehenen Eingangstür. Das steil ansteigende Areal ist mit einem Maschendrahtzaun eingefriedet. Des Weiteren wird der Gute Ort von vielen hohen Bäumen in Form einer durchgehenden Hecke umgeben Einer kleinen freien Fläche hinterhalb des Eingangs folgen die in Reihen angelegten 41 Grabsteine.

Die jüdische Gemeinde Maßbach existierte seit Anfang des 18. Jahrhunderts. Bis zur Zeit des Naziterrors zeugen davon Silberschmuck für Torarollen und ein aus dem Jahre 1739 stammender Vorhang für den Aron Hakodesch. Während des letzten Drittels des 18. Jahrhunderts studierte man in Maßbach in einer Tora- und Talmudschule. Der Rang der jüdischen Bevölkerung von Maßbach zeigte sich zu dieser Zeit auch durch das Rabbinerhaus, das sich auf der Hauptstraße des Ortes befand.

Nachdem die jüdische Gemeinde um 1830 ihren Zenit erreichte, wanderten bis Mitte des 19. Jahrhunderts 23 ledige Söhne der Kehilla über den Atlantik aus. Die Gemeinde verfügte über das bereits erwähnte Rabbinerhaus, über eine 1748 erbaute Synagoge und eine Mikwe. Die Verstorbenen mussten bis nach Kleinbardorf gebracht werden.

Die erste Lewajia auf dem eigenen Gemeindefriedhof war die von Mina Eberhardt geb. Rosenberg sel.A. am 16. Januar 1903. Schon zu Beginn des NS-Herrschaft waren die Maßbacher Juden massiver antisemitischer Propaganda und einem Wirtschaftsboykott ausgesetzt. Die Kehilla verarmte zusehends.

Nichtsdestotrotz führten die dortigen Juden noch ein gesellschaftliches und religiöses Leben und brachten auch noch einen Minjan am Schabbat und an Wochentagen zustande.

Noch im Januar 1938 predigte Bezirksrabbiner Dr. Menachem Ephraim (die Kehilla unterstand dem Bezirksrabbinat Kissingen) in der Synagoge und hielt für die wenigen verbliebenen Schüler eine Prüfung ab. Die letzte Lewajia auf dem Guten Ort in Maßbach war die von Jette Grünebaum sel.A. am 6. 6. 1942.

Jüdischer Friedhof in Maßbach

Mazzewa der Eheleute David und Hanale Katzenberger sel.A. mit dem Akrostichon (……..) auf dem mittleren Sockelteil