HÖCHBERG/Unterfranken
Gründung: 1822, erweitert 1875 – Fläche: 2310 qm
Der mit einer Bruchsteinmauer umgebene Friedhof galt als die bevorzugte Begräbnisstätte der Würzburger Rabbiner und Lehrer an jüdischen Schulen sowie der nach streng religiösen Vorschriften lebenden Juden.1) Vom eisernen Eingangstor aus teilt der Weg in der Mitte den guten Ort in zwei Grabfelder. Rechts vom Weg befindet sich das um 1820 2) erworbene Grundstück, links der um 1875 hinzugekaufte neuere Teil. Die erste Lewajia aus Höchberg war die von Sophie Rhein (geb. 1791) am 21. März 1824. Die erste Bestattung aus Würzburg war die des Distriktrabbiners Abraham Bing (1752-1841). 3) Bereits im Jahre 1840 bestimmte Rabbi Bing s. A. zu seinem Stellvertreter (und späteren Nachfolger) den berühmten Rabbiner Seligmann Bär Bamberger s. A., bekannt als Würzburger Raw.
Rabbi Bamberger eröffnete 1864 ein Lehrerseminar für die streng fromme Richtung der Toratreuen (ILBA –Israelitische Lehrerbildungsanstalt). Am 2.Tag Sukkot 5639/1878 verstarb der Würzburger Raw. Die in Höchberg amtierende Chewra Kadischa gab sich den Namen: Ch’K de Gemilat Chassadim 4) (Heilige Gesellschaft der Wohltätigkeit). Neben der Chewra der Männer war auch eine Chewra der Frauen tätig. Sie war für die Bestattung der Frauen und viele verschiedene soziale Ämter zuständig. Erwähnenswert ist ferner, dass in Höchberg eine Israelitische Präparandenschule eingerichtet wurde. Dies war hauptsächlich eine Vorschule und eine bedeutende Handelsschule. Gründer war der Rabbiner Lazarus Ottensoser, der hierfür ein großes Vermögen stiftete.
1-4 Naftali Bar-Giora Bamberger Der jüdische Friedhof in Höchberg