ERMETZHOFEN/Mittelfranken

Gründung: 1654 – Fläche: 4412 qm

Der jüdische Friedhof von Ermetzhofen liegt am südlichen Ortsrand und ist an zwei Seiten mit einer kleinen Mauer mit aufgesetztem Maschendrahtzaun und an den beiden anderen Seiten mit einer Betonplatten-Mauer umgeben. Der Gute Ort wurde auch von Burgbernheim, Gnodstadt, Uffenheim und Welbhausen benutzt. Der Zugang ist von zwei Seiten möglich. An der Nordwestseite durch ein zweiflügeliges Tor aus Eisenstäben mit zwei Davidsternen und von der Südostseite her durch ein geschmiedetes Eisentor. Belegt ist der Beth Olam zirka zur Hälfte; ungefähr vierhundert Grabsteine zeugen davon. Während der Nazidiktatur wurde auch dieser Gute Ort geschändet.

Viele Grabsteine wurden für den Straßenbau entwendet. 1) Dies erklärt, dass eine Hälfte des Areals Wiese ist. In der Chronik von Ermetzhofen ist zu lesen: „Die Juden haben einen eigenen Begräbnisplatz am Südende des Dorfes. Es wurde ihnen hierzu von den Seckendorf in Obernzenn eine Hofstatt und ein Gärtlein und andere Zubehör zu Lehen gegeben und ihnen durch Lehenschein vom 6. 9. 1654 bewilligt, dass sie hier in dem Gärtlein ihr Begräbnis haben sollten gegen ein jährliches Grab- und Schutzgeld. Auch Juden von Welbhausen und Uffenheim kamen da hinein.“ … „Am 29. 11. 1777 wurde durch ein fürstliches Dekret das Gesuch der Judenschaft genehmigt, den Begräbnisplatz zu erweitern, ungeachtet der Einwendung seitens Pfarrei und Gemeinde.

Ein Schulacker musste ihnen überlassen bleiben.“ 2) Die jüdische Gemeinde besaß neben dem erwähnten Friedhof eine ca. 1743 erbaute Synagoge, ein Schächthaus, eine Mikwe und ein noch heute erhaltenes Taharahaus. Neben der örtlichen Chewra Kaddischa gab es noch viele, die sich um die Gemeinde verdient gemacht haben, so: Vorstand Hirsch Simon Forchheimer, Rabbiner Bär Hirsch Haas, Schofarbläser Nathan Oestreicher und Religionslehrer Samson Kohn sel.A. 3)

1-3) J. Morgenstern-Wulff: „Der Jüdische Friedhof von Ermetzhofen“

Taharahaus im Friedhof Ermetzhofen