AUTENHAUSEN/Oberfranken

Gründung: 1839 – Fläche: 3706 qm

Zwischen Wald und Feldern, kurz nach dem Ortsende in Richtung Bundesstraße, liegt an einer Anhöhe der Beth Olam der ehemaligen jüdischen Gemeinde Autenhausen. Das Friedhofsgelände ist mit einer gestuften Bruchsteinmauer mit überstehender Abdeckung umgeben.

Der Eingang ist ein kleines Türchen an der Ostseite sowie im hinteren nördlichen Bereich ein großes zweiflügeliges Eisentor zwischen zwei großen Steinsäulen. Im Jahre 1828 verfügte die Gemeinde über eine Synagoge und Mikwe. Im gleichen Jahr eröffnete man eine jüdische Grundschule.

1839 wurde ein eigener Friedhof angelegt. Zu dieser Zeit betrug der Anteil der jüdischen Bevölkerung in Autenhausen ca. 25%. In der Folgezeit setzte eine kontinuierliche Abwanderung ein, und im Jahre 1923 waren nur noch zwei jüdische Familien am Ort. In der Nacht zum 4. November 1923 überfielen bewaffnete und informierte Nazihorden diese Familien, schlugen sie zusammen und raubten die Wohnungen aus. Nach diesem Verbrechen verließen die letzten Juden Autenhausen. Die Synagoge, am Ortsrand an der Straße nach Gemünda stehend, wurde verkauft und anschließend abgerissen.

Die letzten Beerdigungen waren die der Eheleute Mina und Seligmann Gutmann s.A. Die hebräische Beschriftung des Mazzewe von Mina Gutmann s.A. lautet:

Jüdischer Friedhof in Autenhausen

Hier ruht Die gerechte und Teuere Frau tüchtige Gattin und den Armen erbarmt Frau Mina Tochter des Perez Jehuda Frau des Izchak Gutmann gestorben am 3. Tag CholHa’ Mo’ed Sukkot im Jahre 674 und einen Tag später am 20. Tischri begraben