SULZBACH-ROSENBERG/Oberpfalz

Gründung: 1668 – Fläche: 2150 qm

Die ersten Juden ließen sich bereits im 14. Jahrhundert vorübergehend in Sulzbach nieder. Erst 300 Jahre später siedelten dort erneut Juden. Den ersten Schutzbrief durch Herzog Christian August, der zur Niederlassung in Sulzbach berechtigte, erhielten am 9. Februar 1666 Feustel Bloch und dessen Sohn Moses. Ein Jahr später bekam F. Block die Genehmigung, einen jüdischen Friedhof anzulegen, auf dem er im Jahre 1668 (erste Lewaja) beerdigt wurde.

Bereits Ende des 17. Jahrhunderts beklagten sich die jüdischen Bewohner Sulzbachs, dass der Holzzaun um ihren Friedhof wiederholt demoliert worden war. Daraufhin genehmigte ihnen der Herzog, um den Friedhof eine kleine Steinmauer zu errichten. Der Friedhof liegt im Bereich des ehemaligen Bergbaus der Maximilianhütte. Durch einen im Jahre 1882 abgeschlossenen Vertrag der jüdischen Gemeinde Sulzbach-Rosenberg (vertreten durch den Vorstand Samson Morgenthau) und der Maximilianhütte wurde festgeschrieben, dass für jeden Schaden, der durch die Bergbauarbeiten am Friedhof und an der Einfriedung entsteht, die Maxhütte aufzukommen hat. Erdbewegungen hatten zur Folge, dass die Einfriedungsmauer einstürzte und durch einen Holzlattenzaun ersetzt wurde. Nachdem die Eisenerzhütte ihren Betrieb aufgab, wandte sich der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern unter Bezugnahme auf den o.e. Vertrag an das Eisenerzwerk. Im Jahre 1992 wurde daraufhin eine neue Einfriedungsmauer erstellt. Die ca. 220 Meter lange Mauer entspricht dem historischen Verlauf und wird durch ein schmiedeeisernes Tor unterbrochen. Die während des Bestehens des Friedhofes immer wieder erfolgten Schändungen haben hoffentlich durch diese 2,50 Meter hohe Mauer ein Ende und geben dem guten Ort Ruhe und Frieden.

Friedhof Sulzbach-Rosenberg Schändung im Jahre 1972

Friedhof Sulzbach-Rosenberg mit wiederhergestellter Einfriedung