NEU-ULM/Schwaben

Gründung: 1875 – Fläche: 225 qm

Die einstige Jüdische Gemeinde Neu-Ulm besaß weder einen eigenen Friedhof noch eine Synagoge. Die ersten Juden ließen sich Mitte des 19. Jahrhunderts in der jungen Garnisonsstadt Neu-Ulm nieder. Angeschlossen der jüdischen Gemeinde Ichenhausen, beerdigten sie auf dem dortigen Guten Ort ihre Verstorbenen. Um ihre religiösen Bedürfnisse zu erfüllen, waren sie in enger Verbindung zur Jüdischen Gemeinde Ulm (Württemberg), in deren Synagoge sie zum Beten gingen. 1875 erhielten sie von der Stadt Neu-Ulm die Genehmigung, auf dem städtischen Friedhof ein eigenes Gräberfeld anzulegen. Hierfür zahlte der Israelitische Wohltätigkeitsverein von Neu-Ulm der Stadt eine Entschädigung von 6000 RM. Im August 1925 tagte unter Vorsitz des Bezirksrabbiners Dr. Neuwirth der Gemeindetag der zum Rabbinat Ichenhausen gehörenden Gemeinden. Dort beschloss man, dass die Gemeinde Neu-Ulm in allen öffentlich-religiösen Angelegenheiten zu der Gemeinde von Ulm (heute Baden-Württemberg) gehöre, die Verstorbenen aber weiterhin auf den Guten Ort in Ichenhausen bestattet werden. Zum Gemeindevorstand von Ichenhausen durften die Neu-Ulmer auch einen eigenen Delegierten entsenden. Das Gräberfeld auf dem städtischen Friedhof ist mit seinen 41 Gräbern, die bis auf wenige Kindergräber in fünf Reihen angelegt sind, mit einer kleinen Hecke umgeben. 1985 wurde von der Stadt ein Gedenkstein aufgestellt. Ein Magen David ist darauf und die Worte: „RUHESTÄTTE JÜDISCHER MITBÜRGER“.