ERMREUTH/Oberfranken

Gründung: 1711 – Fläche: 2640 qm

Eineinhalb Kilometer vom Friedhof entfernt muß man einen steilen Feldweg hinaufsteigen, bevor man das Bet Hachajim erreicht. Eingefriedet ist der Gute Ort zu einem Teil mit einer Sandsteinmauer mit zwei Toren und zum anderen Teil mit Maschendraht.

Das größere der beiden Eingangstore ist mit eingemauerten Gitterstäben verschlossen. Von den ca. zweihundert Grabsteinen datiert der älteste Stein vom Jahre 1730. Zur Anlage dieses Friedhofes hatte die ehemalige Kultusgemeinde schon 1711 am Heimbühl beim sog. „Juden-Holzlein“ ein ödes Stück Land von der damaligen Gutsherrschaft erworben.1) Ihre erste Synagoge bauten sich die jüdischen Einwohner Ermreuths 1738 auf einem Platz, den sie als Lehen (= geliehenes Gut, das zur Treue gegenüber dem Gutsherrn verpflichtete) erwarben.

1) Im Jahre 1797 war es notwendig den Friedhof zu erweitern. Zu diesem Zweck kauften die Vorsteher Mendlein Jonas und Marx Moises im Auftrag der jüdischen Gemeinde einen Teil des an den Friedhof angrenzenden Feldes.1) Der Neubau der Synagoge wurde im Jahre 1812 von der aus 37 Familien bestehenden Gemeinde mit einem Kostenaufwand von 6000 Gulden realisiert. Rabbi Dr. Neubürger in Fürth betreute 1888 die Kehilla. Nachdem bereits im Jahre 1930 kein Minjan vorhanden war, wandte sich die Gemeinde 1931 an den VBIG – Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden – mit der Bitte, drei Männer für das Minjan an den hohen Feiertagen, Rosch Haschana und Jom Kippur, zu schicken.

1) Dr. A.Eckstein – Geschichten der Juden im ehemaligen Fürstbistum Bamberg

Oberes Tor des Friedhofs Ermreuth